Beginn der deutschen Besiedelung

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In der Mitte des 12. Jahrhunderts war die feudale deutsche Ostexpansion vorerst beendet. Albrecht der Bär aus dem Hause Askanien übernahm die Herrschaft über das Gebiet der slawischen Heveller und erweiterte sein Herrschaftsgebiet bis an die Grenzen Polens (an der Oder) und Sachsens (im Raum des Teltow).

Zum Schutz des brandenburgischen Grenzlandes wurden eine Reihe von Burganlagen gebaut, so in Spandau, Drewitz, Saarmund, Beuthen, Trebbin und natürlich in Potsdam. „Unsere“ Burg war eine einfache Holz-Erde-Befestigung, die vermutlich um 1160 – auf dem Standort des späteren Stadtschlosses – errichtet wurde. Gegen 1220 wurde daraus eine feste Burganlage mit Ringmauerwerk und Vierecksturm. Zu dieser Zeit entstand auch eine deutsche Siedlung halbkreisförmig um die Burg herum. Die natürlichen Hindernisse ließen den Bau einer Runddorfsiedlung, wie sonst üblich war (siehe Neuendorfer Anger), nicht zu. In westlicher Richtung entstand am Anfang des 14. Jahrhunderts an einer Bucht der Havel der Kiez und östlich der Burg die 1375 erstmals erwähnte „Burgfischerei“.

Handel und Handwerk entwickelten sich recht spärlich. Ackerflächen waren wegen der sumpfigen Umgebung so gut wie kaum vorhanden. Als die Grenzlage der Burg auf Grund weiterer Ausdehnung des Herrschaftsgebietes wegfiel, versank Potsdam in die Bedeutungslosigkeit. Obwohl Potsdam eine markgräfliche Stadt war, wurde sie über mehrere Jahrhunderte hindurch 17 Mal verpfändet. Auch die Ernennung des Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg – aus dem Hause Hohenzollern – zum Markgrafen von Brandenburg oder die spätere Ernennung des Markgrafen zum Kurfürsten von Brandenburg änderte nichts an der armseligen Situation Potsdams. Erst 1660 erwarb Friedrich Wilhelm (Kurfürst 1640–1688) das Schloss, die Stadt und das dazu gehörige Amt zurück.

Quellen

  • „1000 Jahre Potsdam – Blätter aus der Stadtgeschichte; Teil 1“ – Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; Druckerei „Märkische Volksstimme“ Potsdam; 1987
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