Haus Dietz

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Haus Dietz, 2011

Das Haus Dietz in der Innenstadt von Potsdam trägt den Namen seines Architekten und Bauherrn Heinrich Laurenz Dietz. Es befindet sich in der Kurfürstenstraße 24/25.

Geschichte

Diese Villa gehört zu den bekanntesten Beispielen Zwanziger-Jahre-Architektur und wurde 1928 nach derselben Bauweise wie die Nachbarvilla Gymnastikschule Ullrich des Architekten Emil Schuster erbaut. Der Unterschied: der Rohstoff Holz beim Haus Dietz noch konsequenter verwendet wurde. Auch mit ihrer strikten Unterteilung in Wohn- und Bürobereich ist diese Villa der Gymnastikschule Ullrich sehr ähnlich.

Nach Berichten der Tochter war das Haus ein Treffpunkt wichtiger Potsdamer Künstler, die teilweise sogar mit der Familie befreundet waren, darunter neben Walter Bullert auch die Maler Otto Heinrich und Hans Klohß. Darüber hinaus verkehrte Heinrich Laurenz Dietz mit dem Bankier Herbert Maximilian Gutmann, dem Mühlenbesitzer Kurt Kampffmeyer und dem Architekten Mies van der Rohe, den er eine Zeit lang sogar zu seinen Freunden zählte. Zu den näheren Bekanntschaften von Dietz gehörte auch die Familie des Hermann Werner von Siemens (1885-1986), einem Enkelsohn des berühmten Werner von Siemens. Die Töchter der beiden, Gundula von Siemens und Annelene Dietz waren enge Freundinnen. Familie  Siemens wohnte in den Jahren der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis ca. 1932 aus finanziellen Gründen sogar im Haus Dietz.

Das Haus Dietz und das Haus Bley ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele Neuen Bauens in Potsdam. Der Bau von Dietz musste 1984 auf Grund von Gebäudeschäden abgerissen werden. Er drohte wie ein Kartenhaus zusammenzufallen. Die Rekonstruktion der Villa erfolgte unter teilweiser Verwendung alter Bauelemente, wie z.B. Türen und Treppengeländer. Sie geschah noch zu DDR-Zeiten und war 1990 abgeschlossen.

Damit war allerdings der Denkmalschutz aufgehoben. Der Nachbau von Haus Dietz wurde auf Antrag des Eigentümers von den Potsdamer Behörden zum Abriss freigegeben. Dagegen formierte sich in der Bürgerschaft Widerstand. So forderten der Förderverein des Potsdam-Museums und der Verein ArchitraV vom Baubeigeordneten der Stadt sowie von den Stadtverordneten, den Abriss mit allen Mitteln zu verhindern. Dennoch wurde das Haus abgerissen und wurde ab 2014 durch ein viergeschossiges Haus mit 31 Wohnungen ersetzt.

Quellen

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