Johann Gottlob Schulze

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Johann Gottlob Schulze (* 11. April 1755 in Waldstedt bei Bad Langensalza; † 24. Mai 1834 in Potsdam) war ein Architekt und Gartendirektor in Potsdam.

Geschichte

Johann Gottlob Schulze wurde am 11. April 1755 in Waldstedt bei Bad Langensalza geboren. Ab 1768 auf einem Gymnasium in Leipzig lernend studierte er anschließend Jura und Baukunst an der Universität in Leipzig. 1777, nach Beendigung seines Studiums, wurde er Baukondukteur am Königlichen Baukomptoir Potsdam, welches damals Carl von Gontard leitete. Kurz darauf folgten ihm Georg Christian Unger (bis 1781) und Heinrich Ludwig Manger (bis 1787). Vermutlich war es auch Gontard, ein Pionier der Freimaurerei in Preußen, der dafür sorgte, daß Schulze in die Loge Minerva übernommen wurde.

1784 wurde Schulze in die Rechnungsbehörde der Potsdamer Immediat-Baukasse versetzt. Diese extreme finanzielle Verbesserung ermöglichte es ihn, im darauf folgenden Jahr die Tochter seines Vorgesetzten Manger zu heiraten. Aus dieser Ehe gingen 15 Kinder hervor. Ein weiteres Jahr später, Friedrich II. war gestorben, ließ der neue König Friedrich Wilhelm II. die Baukomptoire in Hofbauämter umwandeln. Manger wurde zum Oberhofbaurat befördert und Schulze erhielt den Titel eines Bauinspektors. Kurz darauf wurde die Garteninspektion (heute Gartendirektion in Sanssouci) gegründet und dem Baurat unterstellt. Als Manger 1790 starb, übernahm Schulze dieses Amt und wurde so zum Garteninspektor. Ihm unterstanden nun die königlichen Gärten zwischen Caputh und Schwedt, mit Ausnahme des Neuen Gartens, dem Lustgarten des Charlottenburger Schlosses und der Pfaueninsel. Hier wollte der König selbst entscheiden und anweisen, ohne auf die Behörden Rücksicht nehmen zu müssen.

Schulze hatte bisher nur Erfahrungen über die Obst- und Gemüseproduktion gesammelt. Auf dem Gebiet der Landschaftsgärten war er dagegen ein Laie. So konnte er nur punktuell Akzente setzen, wie bei der Anlage des Ökonomieweges im Park Sanssouci, den Umgestaltungen im Lustgarten des Stadtschlosses und der Begrünung des Fiakerplatzes in der Schloßstraße. Deshalb beauftragte Friedrich Wilhelm II. ausländische Gärtner mit den Anlagen der Landschaftsgärten. Diese sorgten für Probleme. Der Abriß der Weinbergterrassen südlich des Schlosses Sanssouci konnte Schulze noch unterbinden. Die Marmorkolonnade im Rehgarten wurde jedoch entfernt. Auch viele der Skulpturen im Park wurden Opfer der neuen Gärtner. Nur wenige Skulpturen konnten erhalten bleiben. Schulze führte bereits damals einen Kampf für die Denkmalpflege. Leider ohne großen Erfolg. Trotz aller Probleme schaffte es Schulze mit der Unterstützung des Hofgärtners Johann Samuel Sello eine Vielzahl von Baumschulen aufzubauen. In dieser Gehölzsammlung stand von jeder Baumart in alphabetischer Folge ein Exemplar.

Als der rheinische Gärtnergehilfe Peter Joseph Lenné 1816 nach Potsdam kam, begann dieser gegen Schulze zu arbeiten. Der Hofmarschall und „Intendant der Königlichen Schlösser und Gärten“ Burchard Friedrich Freiherr von Maltzahn war dabei Lennés großer Unterstützer und Gönner. Schulze verlor die Aufsicht über seine Baumschulen und über seine Hofgärtner. Nach der Gründung der Königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Schöneberg und Potsdam 1823 wurde Lenné die Direktion übertragen.

1823 ließ sich Schulze das Haus in der Allee nach Sanssouci Nummer 6 als Alterssitz erbauen. König Friedrich Wilhelm IV. kaufte 1840 dieses Haus und gab dem Hofarchitekten Ludwig Persius den Auftrag für eine Neugestaltung des Gebäudes. 1828 wurde Schulze, obwohl er dies beantragt hatte, in den Ruhestand versetzt, also zwangspensioniert. Sein Nachfolger wurde Lenné.

Johann Gottlob Schulze starb am 24. Mai 1834 in Potsdam.

Quellen

  • „Potsdamer Baukunst. Das klassische Potsdam“ von Friedrich Mielke, Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main 1981
  • „Der erste Gartendirektor. Johann Gottlob Schulze, Vortrag zu dessen 250. Geburtstag“ von Clemens Alexander Wimmer, in: „Potsdamer Neueste Nachrichten“, Jg. 55, Nr. 99, 29. April 2005, ZDB-ID 1184808-x
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