Martin-Luther-Kapelle
Die Martin-Luther-Kapelle liegt im Potsdamer Stadtteil Waldstadt, in der Siedlung Eigenheim, Am Försteracker 1. Sie ist ein kleiner hölzerner Kirchenbau mit Walmdach und einem kleinen Dachreiter.
Geschichte
Ursprünglich diente die Kapelle als Bergwerkskapelle für den Brefeldschacht in Tarthun bei Egeln in Sachsen-Anhalt. Als dieser 1930 stillgelegt wurde, wurde auch die Kapelle nicht mehr benötigt.
Bereits 1925 war in Potsdam die Auferstehungsgemeinde entstanden. Die Gemeinde an der Nikolaikirche war zu diesem Zeitpunkt zu groß geworden, so dass die Bildung einer eigenen Kirchengemeinde in der Teltower Vorstadt nötig wurde. Die Gemeinde nutzte anfänglich Räumlichkeiten auf dem Brauhausberg, die sich aber schnell als zu klein erwiesen.
So wurde 1934 die ehemalige Bergwerkskapelle für die Gemeinde käuflich erworben. Die Kapelle wurde in Tarthun zerlegt und nach Potsdam verbracht, wo sie durch eine Holzbaufirma aus dem anhaltinischen Güsten wieder aufgestellt wurde. Die Aufstellung erfolgte auf einem von der Forstverwaltung erworbenen Grundstück an der Straße „Am Försteracker“.
Beim Aufbau erfuhr die Kapelle noch leichte Vergrößerungen, so dass sie nun deutlich über 200 Personen Platz bieten konnte. Am 11. November 1934, dem Tauftag Martin Luthers, konnte der Bau seiner Bestimmung übergeben werden. Anlässlich des besonderen Tages erhielt die kleine Kirche den Namen Martin-Luther-Kapelle.
Die Bombenangriffe auf Potsdam im April 1945 hatten auch Schäden an der Martin-Luther-Kapelle zur Folge, die jedoch einen Monat später bereits größtenteils wieder behoben waren.
1950 fanden erste Umgestaltungen an der Kapelle statt. 1962 erhielt die Kirche eine Innenausstattung aus Holz, die auf Entwürfen von Winfried Wendland basieren. Ein großer Teil dieser Ausstattungsgegenstände befindet sich heute noch in der Kirche. Ebenfalls zu dieser Zeit bekam die Kirche eine Orgel mit sechs Registern, die von der Firma Schuke gefertigt worden war.
1977 wurde einem weiteren Umbau und einer Erweiterung der Kapelle bekommen. Die Pläne hierfür lieferte der Potsdamer Architekt Günter Vandenhertz. Sowohl bei den Planungen, als auch bei den Arbeiten selbst wurde darauf geachtet, den besonderen Charakter der Holzkapelle zu wahren. Die Arbeiten waren 1982 komplett abgeschlossen.
Von 1992 bis 1995 fanden weitere Modernisierungsarbeiten statt, so dass die Gemeinde das Gebäude heute als multifunktionales Gemeindezentrum nutzen kann.
Nutzung
Allwöchentlich finden sonntags um 9:30 in der Martin-Luther-Kapelle die Gottesdienste der Auferstehungsgemeinde statt. Daneben gibt es gelegentlich Konzerte in der Kirche.
Besichtigung
Eine Besichtigung der Martin-Luther-Kapelle ist nach Absprache mit dem Gemeindebüro der Auferstehungsgemeinde möglich.