Schlosskapelle
Die erste Schlosskapelle ließ Joachim I. - er war von 1499 bis 1535 Kurfürst von Brandenburg - in das Stadtschloß einbauen. Die Kapelle befand sich im Mitteltrakt des Schlosses. Als Joachim III. Friedrich das Schloß in den Jahren 1598/99 umbauen ließ, wurde die Kapelle erweitert und mit Emporen versehen. Die nun zweistöckige Kapelle nahm nun den ganzen Ostteil des Schlosses ein. Da notwendige Instandsetzungsarbeiten am Stadtschloß vernachlässigt wurden, mußten die Gottesdienst ab 1662 in verschiedenen Sälen des Schlosses durchgeführt werden.
Als der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm das Stadtschloß ausbauen ließ, wurden unter anderem die Seitenflügel wesentlich verlängert. In dem nördlichen der beiden neu entstandenen Eckpavillions wurde die Kapelle untergebracht. Der Innenraum war mit Stuckmarmor verziert, hatte eine versilberte Kanzel und wurde mit einer Orgel versehen. Im Jahr 1714 ließ Friedrich Wilhelm I. eine neue Kanzel einbauen. Außerdem wurden zweigeschossige Emporen eingebaut, damit auch sein geliebtes Militär dem Gottesdienst beiwohnen konnte. Nachdem im Jahr 1723 die erste Garnisonkirche seinen Dienst aufnahm, nutzte die Französisch-Reformierte Gemeinde die Räume der Kirche für ihren Gottesdienst. Mit Friedrich II. endet die Geschichte der Schloßkapelle. Der König ließ durch den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff umfangreiche Umbauten am Schloß vornehmen. Dazu gehörte auch in den Jahren 1750 bis 1752 die Umgestaltung der Kapelle in Wohnräume. Die französischen Gläubigen erhielten dafür die 1752 erbaute Französische Kirche am Bassinplatz.
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.