Bassinplatz
Der Bassinplatz in der Innenstadt von Potsdam liegt nördlich der Altstadt und ist der größte der drei barocken Stadtplätze Potsdams. Zwei sakrale Bauwerke unterschiedlicher Art befinden sich am Bassinplatz. Einerseits die katholische Kirche St. Peter und Paul aus dem Jahr 1870 und andererseits, am südöstlichen Rand, der Kuppelbau der Französichen Kirche von 1752, der ältesten erhaltenen Kirche Potsdams.
Im Westen des Platzes schließen die Häuser der Straße Am Bassin den Platz ab. Die zwischen den Jahren 1773 und 1785 erbaute Häuserzeile weist einheitlich dreigeschossige und giebelgeschmückte Backsteinhäuser im holländischen Stil auf. Die Häuserzeile steht für den Anspruch und das hohe künstlerische Niveau der Architektur unter Friedrich dem Zweiten. Dem Haus Am Bassin 3 kommt in denkmalpflegerischer Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, da es zu den wenigen Häusern gehört, deren originale Bausubstanz fast vollständig erhalten geblieben ist. Des weiteren wird der Platz im Norden durch die Gutenbergstraße, im Osten durch die Hebbelstraße und im Süden durch die Charlottenstraße begrenzt.
Geschichte
Der Bassinplatz war einst ein sumpfiges Gelände, bis er in den Jahren 1737 bis 1739 im Randbereich trockengelegt wurde. Dies geschah durch die Anlage eines holländischen Bassins in der Mitte. Das Wasser kam von der Havel über den Hasengraben in den Heiligen See und floss durch den Alten Kanal in das Bassin. Der Abfluss aus dem Bassin erfolgte unterirdisch an der Ostseite des heutigen Platzes der Einheit entlang zum Stadtkanal und von dort wieder in die Havel. In der Mitte des Bassins gab es eine Insel, auf der der Architekt Jan Bouman einen kleinen Pavillon, Gloriette genannt, errichtete. Weil die Wasserzirkulation nicht ausreichte, war das Bassin besonders im Sommer ein übel riechendes Ärgernis. Das Becken wurde darum 1835 verkleinert und zwischen 1871 bis 1876 endgültig zugeschüttet.
1946 erfolgte die völlige Umgestaltung des Bassinplatzes. An Stelle der Gloriette wurde ein Friedhof für sowjetische Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg bei der Befreiung von Potsdam gefallen waren, errichtet. Über 300 Gräber befinden sich dort. Im März 1950 eröffnete die Stadt auf dem östlichen Terrain des Platzes einen Busbahnhof, der in den 1970er Jahren eine großflächige Überdachung erhielt. Im Jahr 1979 wurde der Platz nach dem Denkmalrecht der DDR als Flächendenkmal geschützt.
Im Jahr 1992 wurde das Gebiet rund um den Bassinplatz mit dem Schwerpunkt Holländisches Viertel durch eine Satzung zum ersten Sanierungsgebiet in Potsdam erklärt. Nach der Jahrtausendwende wurde der zentrale Busbahnhof in die Friedrich-Engels-Straße verlagert, zum neuen Hauptbahnhof. Die Dachkonstruktion aus den 1970er Jahren konnte zurückgebaut werden, so dass sich die Raumwirkung des Bassinplatzes verbessert hat. Der Platz wird derzeit für den Wochenmarkt und als Parkplatz genutzt.
Der Legende nach logierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1789 bei dem befreundeten Waldhornisten Türschmidt, der im Haus des Maurermeisters Blankenhorn Am Bassin 10 - gegenüber der Kirche St. Peter und Paul - wohnte. Eine Gedenktafel über der Tür erinnert daran.
Weblinks
- Bassinplatz.de – Webseite von Hermann A. Kremer und Sylke Meyer-Kahsnitz
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
- "Potsdam Wo es am schönsten ist" Hermann A. Kremer: Der Bassinplatz, Siebenhaar-Verlag, S.38 ff. ISBN 978-3-936962-17-8