Friedrich-Engels-Straße

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Die Friedrich-Engels-Straße, früher „Chaussee nach Berlin“ genannt, befindet sich in den Potsdamer Stadtteilen Teltower Vorstadt und Babelsberg. Sie beginnt am Leipziger Dreieck, läuft am Hauptbahnhof und dem City-Quartier vorbei, unterquert die Nuthe-Schnellstraße und biegt dann ab, um am Lutherplatz zu enden.

Geschichte

östliche Straßenführung im Jahr 1867
Die Kaiser-Wilhelm-Straße, um 1925

Die Straße gehört mit zu den ältesten Straßen von Potsdam. Sie war die einzige Verbindung zwischen der erstmals 1375 erwähnten Siedlung Neuendorf und der damaligen Burg Potsdam. Sie entwickelte sich aus zwei historischen Straßen, die durch den Hakendamm miteinander verbunden waren.

Der eine Teil der Straße lag auf Neuendorfer Gebiet. Vom späteren Lutherplatz kommend verband die heutige Johannsenstraße einst den Neuendorfer Anger mit dem Hakendamm. Dieser Weg wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt und ist auf den unten angegebenen Karten nachvollziehbar. Durch den Bau der Eisenbahnverbindung Potsdam-Berlin wurde ein Teil der östlichen Johannsenstraße abgetrennt. Südlich der Bahnlinie erfolgte die Anlegung eines neuen Straßenabschnittes, der die alte Verbindung wieder herstellte.

Auf dem Potsdamer Gebiet lag ursprünglich der Mühlenweg. Dieser war ein Zugang zu den Wassermühlen, welche durch die Nuthe angetrieben wurden. Bis zum 18. Jahrhundert wurde diese Straße „Teltower Straße“ genannt und später Königstraße. Mit dem Bau der ersten preußischen Chaussee zwischen Berlin und Potsdam bis zum Jahr 1791, welche den Namen „Neue Königstraße“ (und später Berliner Straße) erhielt, wurde die Friedrich-Engels-Straße in die „Alte Königstraße“ umbenannt. Dieser Straßenteil ging von der Langen Brücke bis zur Höhe des Schlaatzweges. Hier endete das Potsdamer Stadtgebiet und somit auch die Straße. Vom Hakendamm in Richtung Potsdam ist der historische Verlauf in etwa gleich geblieben.

Die Bedeutung der Straße für den Verkehr war im 17. Jahrhundert immens. Die Hohenzollern hatten sich Potsdam als Residenzstadt erwählt und der Weg nach Berlin erfolgte über eben diese Straße. Daher wurde sie damals „Chaussee nach Berlin“ genannt. Mit dem Bau der Eisenbahnverbindung Potsdam-Berlin im Jahr 1838 konnte der Verkehr auf der Straße drastisch verringert werden, da nun fast alle Waren der nahen Industriestadt Nowawes und des daraus entstandenen Stadtteils Babelsberg per Bahn transportiert wurden. Dennoch nahm die Bedeutung der Straße nicht ab. Denn durch die Eisenbahn entstand längst der Straße das Reichsbahnausbesserungswerk. Es war der größte Betrieb dieser Art in ganz Europa.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Straßen zusammengelegt und erhielten den Namen des deutschen Philosophen Friedrich Engels (1820–1895).

Quellen

  • „Neuendorf - Nowawes - Babelsberg: Stationen eines Stadtteils“ – Herausgeber: Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e. V.; in Redaktion von Almuth Püschel; 1. Auflage; Horb am Neckar; Geiger-Verlag; 2000; ISBN 3-89570-653-1
  • „Karte der Insel Potsdam und Umgebung“, 1867 (ebenda)
  • „Plan der Umgebung Potsdams um 1680“, Samuel de Suchodoletz, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz; 1685

Weblinks

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