UFA Film & TV Produktion
Die UFA Film & TV Produktion (vollständiger Name „UFA Film & TV Produktion GmbH“, früher „Universum Film Aktiengesellschaft“, kurz UFA genannt) hat ihren Sitz im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, in der sogenannten „Medienstadt Babelsberg“, in der Dianastraße 21.
Sie ist ein traditionsreiches deutsches Filmunternehmen, welches zu Beginn des 20. Jahrhundert gegründet, in der Zeit der DDR als „Deutsche Film-Aktiengesellschaft“ – kurz „DEFA“ – bezeichnet wurde und seit der Wende wieder mit dem Namen UFA arbeitet.
Geschichte
Ursprünge
Im Jahr 1911 wurde der Direktor der "Deutschen Bioscop", Erich Zeiske, von dem technischen Leiter bei Bioscop, Guido Seeber (1879-1940), überzeugt, ein neues großes Atelier außerhalb Berlins zu bauen. Dazu wurde ein frei stehendes Gelände gesucht, damit das natürliche Licht optimal genutzt werden könnte. Nach umfangreicher Suche fand Seeber eine ehemalige Kunstblumenfabrik in Neubabelsberg nahe der Stahnsdorfer Straße. Die Fabrik stand auf einem großen Grundstück, so dass das Licht ungehindert vorhanden war. Im November 1911 erwarb die Deutsche Bioscop das Gelände und renovierte zuerst das alte Fabrikgebäude. Außerdem wurde als Anbau ein Glasatelier in den Wintermonaten 1911 bis 1912, in nur 5 Monaten Bauzeit, errichtet. Das war das erste durch die Eigentümer errichtete Film-Atelier. Im Februar 1912 konnte darin der erste Film "Der Totentanz" gedreht werden.
Da die Filme in dieser Zeit einen sehr guten Absatz im In- und Ausland fanden, waren die Kopiereinrichtungen des Gebäudes bald zu klein. Deswegen wurde ein zweiter Geländestreifen mit 6.000 Quadratmeter gekauft. Auf ihm wurde ein zweites Haus erbaut, mit einem kompletten zweiten Aufnahmeatelier und einer Kopieranstalt. Im Jahr 1913 wurde auch diese Anlage in Betrieb genommen. Weil keine Freigebäude auf dem kleinen Gelände errichtet werden konnten, kaufte die UFA noch ein zweites Grundstück mit einer Größe von 4 Hektar. Als erstes wurde darauf ein Zirkus errichtet, jedoch nur zu 3/8 seiner Größe, dann kam als erster wirklich großer Freibau eine arabische Straße hinzu. Beide Objekte hatten eine Lebensdauer von etwa 10 Jahren.
Gründung der UFA
Am 18. Dezember 1917 wurde die „Universum Film AG“, im Gebäude des Generalstabs in Berlin, gründete. Zunächst diente sie ausschließlich kriegspropagandistischen Zwecken. Da die Deutsche Bank die Anteile für das Kaiserreich hielt, das waren allein 8 Millionen Goldmark, sollte die UFA den "Schein" eines nichtstaatlichen Unternehmens erwecken. Im Aufsichtsrat saßen der Major Alexander Grau (1878-1938) und von der Deutschen Bank Emil Georg Strauß (1877-1942). Ab dem Jahr 1923 stellte Neubabelsberg das Zentrum der UFA-Produktion dar und beschäftigte 4.000 Angestellte und Film-Arbeiter. Zwei Jahre später wurde eine Riesenhalle, das größte Film-Atelier Europas, mit 8.000 Quadratmeter bebauter Fläche, errichtet.
Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, mussten manche Mitarbeiter aus Deutschland emigrieren. Durch die Gründung des „Ministeriums für Propaganda und Volksaufklärung“ unter der Leitung von Joseph Goebbels, wurden die Filmproduktionen in ganz Deutschland durch die Regierung kontrolliert. Um die geforderten Aufgaben von Goebbels realisieren zu können, wurden bald nach Kriegsbeginn Zwangsarbeiterlager auf dem UFA-Gelände eingerichtet und vor allem osteuropäische Zivilisten zur Sklavenarbeit herangezogen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde, am 17. Mai 1946, im Althoff-Atelier in der Straße Alt Nowawes, die „Deutsche Film-Aktiengesellschaft“ (kurz DEFA) gegründet, welche bereits nach der Wende wieder in die UFA überging.
Seit 1991 sind die Produktionsfirmen der UFA Berlin mit neuem Logo das größte deutsche Produktionsunternehmen. Bekannte Filme und Serien der UFA sind unter anderem:
wichtigste Produktionen (Auswahl)
- 1913 – Der Student von Prag
- 1924 - Die Nibelungen
- 1927 – Metropolis
- 1930 – Der blaue Engel
- 1930 – Die Drei von der Tankstelle
- 1931 - Der Kongreß tanzt
- 1937 - Der Mann, der Sherlock Holmes war
- 1941 - Frauen sind doch bessere Diplomaten
- 1943 - Münchhausen
- 1944 - Die Feuerzangenbowle
- 1945 - Kolberg
- 1992–2008 – Gute Zeiten, Schlechte Zeiten
- 2005–2007 – Verliebt in Berlin
..und viele weitere.
Siehe auch
Weblinks
- ufa.de – offizielle Webseite
- UFA Film & TV Produktion – Artikel bei der Wikipedia