Villa Liegnitz

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Villa Liegnitz um 1860
Villa Liegnitz um 1920

Die Villa Liegnitz befindet sich in der Brandenburger Vorstadt von Potsdam, in der Verlängerung der Allee nach Sanssouci auf dem Gelände des Parks von Sanssouci, hinter dem Grünen Gitter. Dennoch gilt als offizielle Adresse für die Villa: Lennéstraße 7a. Sie wird von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Dokumentations- und Informationszentrum genutzt. In dem Gebäude werden erstmals die Bestände ihrer wissenschaftlichen Bibliotheken von Berlin-Charlottenburg und Potsdam unter einem Dach vereinen. Sie umfassen 40.000 Bände zur Geschichte Preußens, zur Denkmal- und Gartendenkmalpflege sowie zur Restaurierung und Kunstgeschichte. Bisher lagern 430 laufende Meter in Potsdam und 350 in Berlin. Neben der Bibliothek soll in dem Haus auch der wertvolle Bestand an Glasnegativplatten digitalisiert werden.

Geschichte

Bereits im 18. Jahrhundert stand an diesem Ort ein einstöckiges Gartenhaus. Dieses wurde im Jahr 1841 zur Villa in seiner gegenwärtigen Gestalt von Albert Dietrich Schadow umgebaut. Seinen Namen erhielt das Haus nach der zweiten Gemahlin des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., Fürstin von Liegnitz, für die er es umbauen ließ und die es jahrzehntelang bewohnte. Interessant war die heute leider nur noch zu erahnende Anlage des Parks der Villa Liegnitz mit einem von Friedrich August Stüler im Jahr 1847 angelegtem Stibadium (überdachter Ruheplatz), mehreren befestigten Wegen und einem Springbrunnen.

Die Villa Liegnitz wurde nach dem Ende der Monarchie August Wilhelm Prinz von Preußen (1887–1949) überlassen. Im Jahr 1945 wurde er enteignet. Die sowjetische Besatzungsmacht richtete nach 1945 für kurze Zeit ein Kinderheim in der Villa ein. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci überließen ab 1950, der im Jahr 1948 gegründeten Brandenburgischen Landeshochschule die Villa als Dienstgebäude. Desweiteren wurde ein Zoologisches Institut eingerichtet, das von der später in der Pädagogischen Hochschule Potsdam (PHP) umbenannten Landeshochschule bis über die Wende hinaus genutzt wurde. Das Zoologische Institut unterhielt hier Seminar- und Laborräume, die auch nach Überführung der PHP in die 1991 neu gegründete Universität Potsdam bis Juni 2004 (mit Einschränkungen) in Betrieb waren. Östlich der Villa entstand in den 1970er Jahren ein Tierhaus (unter anderem für Verhaltensstudien genutzt) und in den 1990er Jahren ein moderner Laborcontainer für das neu gegründete Institut für Zoophysiologie und Zellbiologie, später Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam. Dieser Bau wurde bis Anfang 2006 von der Universität genutzt. Das bebaute Gelände ist mit dem Gelände der Villa Liegnitz direkt verbunden.

Besonderheit

Unter der gleichen Adresse - Lennéstraße 7a - hat auch die Fridericus Servicegesellschaft ihren Sitz. Hierbei ist aber das Gebäude, welches tatsächlich in der Lennéstraße steht, gemeint.

weitere Bilder

Weblinks

Quellen

  • Villa Liegnitz – Artikel in der Wikipedia
  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
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