Villa Tauber
Die Villa Tauber in der Rosa-Luxemburg-Straße 24 befindet sich im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, in der Villenkolonie Neubabelsberg. Die Villa wurde unter anderem als Schule und als Filmbibliothek genutzt und ist heute wieder in Privatbesitz.
Geschichte
Die Villa wurde im Jahr 1910 erbaut. Auffällig sind die beiden Torhäuser links und rechts. In dem Haus wohnte der Tenor Richard Tauber, wenn er sich zu Dreharbeiten in der Villenkolonie Neubabelsberg aufhielt. Im Jahr 1933 musste er jedoch wegen seiner jüdischen Herkunft Deutschland verlassen.
Über den ersten Eigentümer ist nichts bekannt. Vermutlich war er ein Bänker. Während der Herrschaft der Nazionalsozialisten befand sich im Gebäude die Kreisverwaltung der NSDAP. Sie ließ einen Bunker anlegen, der später als Weinkeller diente.
Ab dem Jahr 1976 beherbergte das Haus die Bibliothek der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf”. Außerdem befand sich im linken Torhaus ein Konsum-Einkaufsladen.
Nach der Wende wurde ein analoges Archiv aus Berlin in die Bibliothek eingegliedert und so die „Zentrale Filmbibliothek, Berlin“ geschaffen. Das Gebäude stand dann sieben Jahre leer.
Im Jahr 2005 wurde die Villa verkauft und bis zum Jahr 2008 durch den privaten Eigentümer originalgetreu saniert, wobei Anbauten aus der Zeit der HFF-Nutzung abgerissen wurden. Die Gartenanlage wurde zum Teil denkmalgeschützt gestellt und an Hand amerikanischer Luftbildaufnahmen aus der Kriegszeit und einem Filmdokument rekonstruiert. Das Grundstück ist in dem Film „Die schwarze Rose“ mit Lilian Harvey zu sehen. Für die Wiederherstellung der Gartenanlage mußten elf Kleingartenparzellen weichen, welche im Jahr 1985 für HFF-Mitarbeiter eingerichtet worden waren.
Quellen
- „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3-89570-653-1