Wohnanlage Witam
Die denkmalgeschützte Wohnanlage Witam befindet sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam. Sie umfasst die Bebauung der Grundstücke Hans-Thoma-Straße 1, 3/4, 5, 6, 7, 11/12; Gutenbergstraße 58; Leiblstraße 12, 25/26; Kurfürstenstraße 19/20, 21/22 und Hebbelstraße 4/5. Hier stehen Mietwohnhäuser mit villenartigem Charakter sowie Doppelhäuser mit großen, zur Straße offenen Wohnhöfen. Die Gebäude weisen Stilelemente des Neobarocks und des Jugendstils auf. Die Wohnungen sind mit sechs bis sieben Zimmern sehr groß und repräsentativ.
In den Jahren ab 2000 erfolgte die denkmalgerechte Sanierung und der Verkauf als Eigentumswohnungen.
Geschichte
Die Bebauung des sumpfigen Geländes zwischen Holländischem Viertel und Heiligem See erfolgte zwischen 1900 und 1910. Das Bauvorhaben wurde maßgeblich durch den mecklenburgischen Gutsbesitzer Friedrich Rohde privat finanziert. Dieser ließ zur Trockenlegung des Gebietes Erdaushub von dem im Bau befindlichen Teltowkanal heranschaffen. Das Projekt verteuerte sich, so dass Rohde Insolvenz anmelden musste. Die danach, 1908 bis 1910, entstanden Häuser in der Hans-Thoma-Straße 3-7 weisen ein deutlich sparsameres Dekor auf.
Der Name Witam stammt von einem Weidendamm (Veiddam), welcher dieses Sumpfgebiet durchzog. Er war die einzige Verbindung des mittelalterlichen Potsdams in Richtung Norden. Der Witam wurde bereits im Plan von Potsdam von Samuel Suchodoletz aus dem Jahr 1683 erwähnt und bildet in etwa den östlichen Teil der heutigen Behlertstraße..
Quellen
- Denkmalliste des Landes Brandenburg
- Architekturführer Potsdam, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-496-01325-7
- Homepage Ärztehaus, Kurfürstenstraße 19