Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft
Die Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft wird heute (2011) durch die Deutsche Bahn (RE 1) und mit dem Harz-Berlin-Express (HBX) durch die die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH (VVSA) bedient. Desweiteren verkehrt auf der Strecke zwischen Potsdam und Berlin die S-Bahn der Linie S 7. Die Strecke wird bis heute als Stammbahn bezeichnet, obwohl ursprünglich nur die Berlin-Potsdamer-Eisenbahngesellschaft so bezeichnet wurde.
Geschichte
Bereits um das Jahr 1830 gab es Überlegungen für den Bau einer Bahnlinie in Preußen. Dazu wurde die Berlin-Potsdamer-Eisenbahngesellschaft gegründet (erste Hauptversammlung 1836). Nach dem Ankauf von Baugrundstücken begannen die Verlegearbeiten für die Gleise. Zeitgleich entstanden die ersten Haltepunkte, der heutige Hauptbahnhof in Potsdam, der Bahnhof in Zehlendorf (erster Teilabschnitt) und der Potsdamer Bahnhof in Berlin. Nach einer Bauzeit von nur 15 Monaten konnte die etwa 25 Kilometer lange Strecke am 29. Oktober 1838 übergeben werden. Parallel zum Bahnbau entstand direkt am Potsdamer Bahnhof, entlang der heutigen Friedrich-Engels-Straße, eine Königliche Eisenbahn-Hauptwerkstatt. Die ersten Lokomotiven sowie die Schienen wurden in England in der Stephensonschen Fabrik hergestellt. Die Produktion weiterer "Dampfwagen" übernahm der Berliner Unternehmer August Borsig.
Im Jahr 1845 wurde die Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft gegründet. Diese Gesellschaft baute die Bahnverbindung von Potsdam nach Mageburg aus. Dazu mußten, für die damalige Zeit, ingeneurtechnische Meisterleistungen vollbracht werden. Es mußten die Havel am Lustgarten, der Stadtkanal sowie die Neustädter Havelbucht überbrückt werden. Letzteres erfolgte durch die Planitzbrücke. Am 7. August 1846 wurde die Strecke zwischen Magdeburg und dem Kiewitt in der Brandenburger Vorstadt in Betrieb genommen. Nach Fertigstellung der Brücken könnte am 12. September 1846 die gesamte Strecke übergeben werden.
Die Gleisstrecke war zunächst einspurig. Dies war zunächst ausreichend, da die Bahn hauptsächlich Vergnügungsfahrten durchführte. Erst später begann der Güterverkehr als Haupteinnahmequelle. Dieser wuchs jedoch sprunghaft durch die Industralisierung an und machte einen zweigleisigen Streckenausbau erforderlich. Die Streckenführung durch Potsdam und dem damaligen Neuendorf bzw. Nowawes erfolgte ebenerdig. Dies ist noch heute am Bahnhof Park Sanssouci erkennbar, wo das Gebäude des ehemaligen Bürgerbahnhofs in der Geschwister-Scholl-Straße unterhalb der heutigen Gleise steht.
Beide Eisenbahnunternehmen schlossen sich kurz nach der Fertigstellung der Gesamtstrecke zur Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft zusammen. Am 14. Februar 1880 erließ Preußen ein Gesetz, wodurch die Eisenbahngesellschaft in Staatseigentum überging.
Weitere Bilder
Quellen
- „1000 Jahre Potsdam, Blätter aus der Stadtgeschichte, Teil II“; Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; 1989