Christian Daniel Rauch

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Christian Daniel Rauch, 1855

Christian Daniel Rauch (* 2. Januar 1777 in Arolsen {damaliges Fürstentum Waldeck} in Hessen; † 3. Dezember 1857 in Dresden) war einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Bildhauer des deutschen Klassizismus.

Geschichte

Der Bildhauer Christian Daniel Rauch wurde am 02.01.1777 in Arolsen geboren und verstarb am 03.12.1857 in Dresden. Er schuf viele Porträtbüsten, Denkmäler und Grabmonumente und gehörte zu den Hauptvertretern des Berliner Klassizismus.

In jungen Jahren war er als Kammerdiener am Hofe Friedrich Wilhelm II. tätig. Nach dessen Tod stand er in Diensten von Königin Luise, deren von ihm geschaffenes Grabmonument später zu seinem künstlerischen Durchbruch führte. Zuvor wurde er durch Johann Gottfried Schadow gefördert, der nach seiner ersten Kunstaustellung auf ihn aufmerksam wurde. Rauch wurde Schadows Lehrling und Gehilfe. Während eines sechs jährigen Stipendiumsaufenthaltes in Rom wurde er von Wilhelm von Humboldt unterstützt. Rauch und von Humboldts Familie verband eine innige Freundschaft. Mit der Fertigstellung der Büste der Tochter der Familie, Adelheid, beschäftigte er sich 16 Jahre, da sie seinen Idealvorstellungen entsprechen sollte. In Rom lernte er auch seine großen Vorbilder, die Bildhauer Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen kennen und befreundete sich mit ihnen.

1820 fertigte er ein großes Reiterstandbild von Zar Alexander I. an. Aber erst das überlebensgroße Grabmonument von Königin Luise, die bereits mit 36 Jahren verstab und von Rauch verehrt wurde, brachte ihm internationale Wertschätzung als Bildhauer ein. Von seiner großen Kunstfertigkeit zeugen neben dem Grabmonument von Königin Luise auch das Reiterstandbild Friedrichs des Großen auf der Flanierstraße "Unter den Linden" in Berlin. Es ist sein wohl bekanntestes Werk.

In seiner Arbeitsweise war Rauch sehr gewissenhaft und ambitioniert. Zur Schaffung einer Statue beispielsweise, wurden aus eigener Überzeugung nur edelste Materialen, wie Carrara-Mamor und Bronze, verwendet. Auch der Standort der späteren Statue wurde erst genau untersucht, bevor die Planung beginnen konnte. Die darzustellende Person wurde zunächst als kleines Modell "nackt" angefertigt, um anatomische Fehler zu vermeiden. Über dieses Modell wurden Stoffe drapiert, um den natürlichen Sitz der Kleidung, nachahmen zu können.

Rauchs Berliner Werkstatt, das Lagerhaus, wurde zur Keimzelle der Berliner Bildhauerschule. Durch seine große Anzahl von Schülern beeinflußte er die deutsche Bildhauerei nachhaltig. Etwa zwölf seiner Schüler wurden durch die Bedeutung ihrer Werke bekannt. Rauch schuf in seinem Leben mit Hilfe seiner Lehrlinge und Schüler rund 50 Statuen, 150 Büsten, und 90 Reliefs.

Im Jahr 1851 erhielt Rauch die Ehrendoktorwürde der Philosphischen Fakultät der Universität Berlin.

In Potsdam befinden sich - neben der Siegessäule im Park Babelsberg - seit 2006 zwei Bronze-Hirsch-Statuen von ihm wieder an ihrem angestammten Platz.

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