Enver-Pascha-Brücke
Die Enver-Pascha-Brücke befand sich im Potsdamer Stadteil Babelsberg unweit von Park Babelsberg entfernt. Sie überquerte bis zu ihrer Sprengung am Ende des Zweiten Weltkrieges den Teltowkanal zwischen Neubabelsberg und Klein Glienicke. Die Brücke verband die Allee nach Glienicke mit der Wannseestraße. An ihrer Stelle befindet sich heute eine unscheinbare Überführung, welche lediglich einige Rohrleitungen trägt.
Benannt wurde die frühere Brücke nach Enver Pascha, einem Politiker, General und Kriegsminister des Osmanischen Reiches (heute Türkei).
Geschichte
Die Enver-Pascha-Brücke über den Griebnitzkanal als Teil des Teltowkanals wurde 1906 fertiggestellt und war – im Gegensatz zu der benachbarten Parkbrücke – geteilt in einen Fußgängerbereich und in einen Teil für den Straßenverkehr.
1915 wurde die Brücke nach dem türkischen Kriegsminister Enver Pascha benannt. Er war als türkischer Militärattaché in Berlin tätig und wohnte von 1909 bis 1912 in Klein Glienicke. Er war im 1. Weltkrieg für den Völkermord an den Armeniern verantwortlich und suchte nach Kriegsende Zuflucht im Haus des Orientforschers Prof. Friedrich Sarre in der Spitzweggasse 6.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Brücke gesprengt. Später wurde an ihrer Stelle eine Überführung errichtet, die lediglich einige Versorgungsleitungen über den Teltowkanal trägt.
Quelle
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; Seite 144; ISBN 978-3-942476-03-4
- Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin