Joachim Ludwig Heydert

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Villa Heydert; 2007

Joachim Ludwig Heydert (* 8. August 1716 in Klein Glienicke; † 3. Januar 1794 in Potsdam) war ein Königlicher Hofgärtner in Potsdam.

Geschichte

Joachim Ludwig Heydert wurde am 8. August 1716 in Klein Glienicke als Sohn aus der zweiten Ehe des Gärtners Martin Ludwig Heydert geboren. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und lernte ab 1733 beim Hofgärtner von Charlottenburg, Joachim Arndt Saltzmann die Gartengestaltung. Drei Jahre später ging er auf Gesellenwanderung ins damals sächsische Pretzsch und nach Kopenhagen auf das Schloß Amalienborg. Im Jahr 1739 trat Heydert in den Dienst der Familie de Pinto auf deren Landsitz Tulpenburg bei Amsterdam. Friedrich II., der 1755 den Landsitz inkognito besuchte, war von den Arbeiten Heyderts begeistert, so daß er ihn an den preußischen Hof holte.

Als Heydert 1756 in Potsdam eintraf, waren seine gärtnischeren Tätigkeiten durch den Siebenjährigen Krieges stark eingeschränkt. Erst als der Hofgärtners Johann Michael Krempel 1759 starb, übernahm Heydert dessen gärtnerische Leitung über den Lustgarten. Darüber hinaus war er mitverantwortlich für die gärtnerische Gestaltung im Park von Sanssouci. Nach den Skizzen des Königs arbeitete Heydert an der gärtnerischen Erschließung des Gebietes um die Bildergalerie. Zu seinem Aufgabenbereich gehörte dann auch die Pflege der Potsdamer Alleen (z. B. die heutige Breite Straße, Lindenstraße, Brandenburger Straße) und der Gartenanlagen auf dem heutigen Platz der Einheit, der um das Bassin auf dem heutigen Bassinplatz und der Plantage an der Dortustraße.

In eigener Sache bschäftigte sich Heydert unter anderem mit der Kultivierung von Pflanzen in Orangerien, der Kirschtreiberei und speziell der Kultivierung von Ananas. Die Ananas baute er in der eigenen Gärtnerei in der heutigen Villa Thiemann, Friedrich-Ebert-Straße  83, an. Auf dem Gelände der 1764 gekauften Villa errichtete Heydert die erste Potsdamer Baumschule für Parkbäume.

Joachim Ludwig Heydert, der drei Mal verheiratet war, starb am 3. Januar 1794 in Potsdam. Er wurde in der Familiengruft der der Stolper Kirche bestattet.

Quellen

  • „Nichts gedeiht ohne Pflege - Die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gärtner“, Herausgeber: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2001, ASIN: B002U6Q3FI
  • „Preußisch Grün. Hofgärtner in Brandenburg-Preußen“, Herausgeber: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam 2004, ISBN 3-89487-489-9
  • „Peter Joseph Lenné (Berliner Köpfe)“, Heinz Ohff, Verlag: Jaron, 2003, ISBN-10: 3897731231, ISBN-13: 978-3897731233
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