Villa Tummeley
Die Villa Tummeley befindet sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam, in der Berliner Straße 29. Die Villa ist ein Garten- und Baudenkmal und seit April 2012 Eigentum des Investors Daniel Jung.
Geschichte
Die Geschichte der Villa Tummeley beginnt mit dem bekannten Potsdamer Kaufmann und Mäzen August Friedrich Eisenhart (1773-1846), der der erste bekannte Besitzer dieses Gartengrundstückes an der heutigen Berliner Straße war. Nach dem Tod Eisenharts wurde 1848/49 die Villa Tummeley im Tudorstil gebaut, in die sein Neffe und Haupterbe Eduard Tummeley, Kaufmann und Besitzer einer Zuckersiederei, mit seiner Familie übersiedelte. Damit korrespondiert das Gebäude mit dem kleinen Schloss auf der anderen Havelseite – und genau dieser Blick soll nicht verbaut werden. Architekt der Villa war Moritz Gottgetreu. Den Garten gestaltete Gustav Adolph Fintelmann, der Hofgärtner auf der Berliner Pfaueninsel war. Friedrich Wilhelm IV. prüfte persönlich die Planung des Gartenarchitekten und genehmigte sie. Villa und Garten sollten den Stilvorgaben der von Peter Joseph Lenné geleiteten Gärtnerlehranstalt entsprechen.
Im Jahr 1885 wurde die Villa für den neuen Besitzer, Baron von Eckardstein, umgebaut. Sie erhielt den heute nicht mehr geläufigen Namen „Schloss Eckardstein".
Von 1906 bis zu seinem Tod 1945 bewohnte der Komponist Walter von Simon die damals in seinem Eigentum stehende Villa.
Nach dem Zweiten Weltkrieg saß hier die Energieversorgung, die einen Wirtschaftshof unterhielt und im Laufe der Jahre vier Baracken errichtete. Form und Position der Zusatzbebauung waren umstritten und mittlerweile wurden drei Baracken abgerissen, denn die Villa Tummeley ist ein Garten- und Baudenkmal.
Die Villa Tummeley wurde im Jahr 2006 von dem Energiekonzern E.ON edis an den VW-Konzern verkauft. Geplant war der Umbau des Gebäudes zu einem Kongress- und Veranstaltungszentrum. Der Konzern ist in Potsdam bereits mit dem VW-Design-Center vertreten, das in der Schiffbauergasse seinen Sitz hat.
Der neue Besitzer Daniel Jung wird das Gelände in den nächsten Monaten entwickeln: Während die Villa Tummeley und das Offiziershaus denkmalgerecht saniert werden, entstehen auf der Rückseite des Offiziershauses und an der Stelle der ehemaligen Orangerie in Architektur und Stil angepasste Neubauten.
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
- Pressemitteilung vom Förderverein des Potsdam Museums zum Tag des offenen Denkmals am 09.09.2012