Palais Barberini
Das Palais Barberini auch Palast Barberini oder Barberinipalast genannt, stand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in der Innenstadt von Potsdam, in der Humboldtstraße 5 und 6, am Alten Markt mit der Rückseite zur Alten Fahrt. Das Gebäude wird im Rahmen des so genannten Leitbautenkonzeptes der Stadt seit Frühjahr 2013 mit historischer Fassade neu gebaut.
Geschichte
Das barocke Palais Barberini wurde 1771–72 nach Plänen der Architekten Carl von Gontard und Georg Christian Unger errichtet. Das Gebäude gehörte neben dem Alten Rathaus, dem Palast-Hotel, der Sankt-Nikolai-Kirche und dem Stadtschloß zu den schönsten Gebäuden um den Alten Markt. Vorbild war der Palazzo Barberini in Rom, der sich auf dem Quirinalshügel befindet und die Macht der aus der Toskana stammenden Familie Barberini verkörperte (heute Museum der Alten Kunst). Eine Legende besagt jedoch auch, dass Friedrich II. das Gebäude nach der schönen Tänzerin Barberina benannte, in die er sich verliebt haben sollte.
Der Palast Barberini beherbergte zur Zeit von Friedrich Wilhelm IV. Räumlichkeiten für Kunst und Wissenschaft. Dort waren Musik-, Kunst- und Wissenschaftsvereine untergebracht. Außerdem befanden sich vor der Zerstörung eine Jugendherberge, die Volksbücherei und verschiedene Ämter in dem Gebäude.
Am 14. April 1945, in der Nacht von Potsdam, wurde das Palais Barberini durch britische Bomber zerstört. Nach dem vollständigen Abriss der Ruinen, blieb der Platz bis auf Zwischennutzungen unbebaut.
Die Initiative, den als Leitbau wiederaufgebauten Palast Barberini als Museum zu nutzen, ging von dem Unternehmer Abris Lelbach aus. Mit der Hasso-Plattner Förderstiftung wurde ein dauerhafter Eigentümer und Finanzier für das ambitionierte Vorhaben gefunden. Die Potsdamer Nachbildung der italienischen Vorlage bildete in der städtebaulichen Dramaturgie den südöstlichen Abschluss des Alten Marktes. Der Palast Barberini galt über ein Jahrhundert hinweg - bis zu seiner Zerstörung 1945 - als einer der beeindruckendsten bürgerlichen Prachtbauten Potsdams. Das Engagement der Hasso Plattner Förderstiftung macht es möglich, durch ein meisterliches Bauwerk und ein bedeutendes Museum das Stadtzentrum und insbesondere den Alten Markt noch attraktiver zu gestalten. Als Architekt für die besondere Bauaufgabe im historischen Umfeld konnte Thomas Albrecht aus dem mit Museen bestens vertrauten Büro Hilmer & Sattler und Albrecht gewonnen werden. Eine nachhaltige Förderung trägt dafür Sorge, dass das Museum Barberini für Bürger und Besucher der Stadt Potsdam dauerhaft öffentlich zugänglich bleibt. Zur Sicherstellung dieses Ziels werden die Anteile an der Projektträgergesellschaft nur über gemeinnützige Stiftungen gehalten.
Unter der Leitung von Dr. Ortrud Westheider eröffnet das Museum Barberini am 23. Januar 2017 mit den Ausstellungen "Impressionismus. Die Kunst der Landschaft" und "Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kansdinski". Die Dauerausstellung "Künstler in der DDR" zeigt unter anderem Werke von Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte und Arno Rink.
Weblinks
- Palast Barberini – Artikel bei der Wikipedia
- www.museum-barberini.com – offizielle Website des Museums
Quellen
- Grieben – Ausgabe 10/1939
- MAZ vom 3. August 2012
- MAZ vom 23. August 2012
- Palais Barberini als kleines Hotel – Artikel bei der PNN, vom 12. Dezember 2008 (siehe auch PamS, Ausgabe vom 14.12.2008, Seite 4)
- Palais Barberini – Darstellung der Initiative Mitteschön