Peter Joseph Lenné

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Peter Josef Lenné

Peter Josef Lenné (* 29.9.1789, in Bonn; † 23.1.1866, in Potsdam) war ein preußischer Gartenkünstler und Landschaftsarchitekt des deutschen Klassizismus. Nach Lenné wurde die Gesamtschule Peter Joseph Lenné im Zentrum Ost benannt.

Geschichte

Peter Josef Lenné wurde am 29. September 1789 in Bonn als Sohn des königlichen Hofgärtners Peter Joseph Lenné d. Ä. (1756–1821) und dessen Frau Anna Catharina Potgieter geboren. Nachdem er sein Abitur abgelegt hatte, ergriff er im Jahr 1808 den Beruf des Hofgärtners. Die nächsten drei Jahre verbrachte er auf Wanderschaft, die ihn nach Süddeutschland, Frankreich und in die Schweiz führte. Nach einigen Arbeiten in Koblenz oder beim Schloss Schönbrunn bewarb sich Lenné um eine Arbeit in Preußen. 1816 wurde er Gartnengehilfe im Neuen Garten in Potsdam. Dort bewohnte er das so genannte Grüne Haus.

1817 wurden ihm gewordene Hofgärtnerstellen angeboten, die gerade nicht besetzt waren. Dies lehnte Lenné ab. Doch ein Jahr später erhielt er einen Posten in der „Königlichen Gartendirektion“ mit dem Titel „Garteningenieur und Mitglied der Gartendirektion“. Dabei übersprang er die erforderliche Stufe eines Hofgärtners. Dies ermöglichte ihm sein Gönner, der Hofmarschall und „Intendant der Königlichen Schlösser und Gärten“ Burchard Friedrich Freiherr von Maltzahn. Fortan gab es immer wieder Schwierigkeiten und Kompetenzprobleme zwischen Lenné und dem Oberhofbaurat und Gartendirektor Johann Gottlob Schulze, welcher Lennés Eigenmächtigkeiten kritisierte. Außerdem untergrub Lenné dadurch nicht nur die Autorität des Gartendirektor, sondern begann nun Schule aus seinem Amt zu drängen. Nach der Gründung der Königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Schöneberg und Potsdam 1823 wurde Lenné die Direktion übertragen. Als Schulze 1828 Zwangspensoniert wurde, erhielt Lenné dessen Amt und Titel „Gartendirektor“.

Auf Vorschlag des Oberlandesforstmeisters Georg Ludwig Hartig und des Generals Graf von Hacke sollte er Gartengehilfe bei der Hofgartenintendantur des Parks Sanssouci werden. Bald darauf bekam er von dem Staatskanzler Graf von Hardenberg den Auftrag, die Umgebung dessen Landhauses bei Klein Glienicke zu gestalten. Als der Prinz Carl von Preußen 1824 die Gutsanlage Glienicke kaufte konnte Lenné seine landschaftsarchitektonischen Fähigkeiten voll entfalten. Er bearbeitete nicht nur die gesamten Glienicker Anlagen, sondern auch den Park Babelsberg. Unterstützung erhielt er von Karl Friedrich Schinkel, Ludwig Persius und Ferdinand von Arnim. Seine Haupttätigkeit war das Gebiet in und um Potsdam. Doch er war auch in anderen Gegenden aktiv, so in Leipzig, Koblenz, Magdeburg und natürlich auch Berlin. Allein in den Jahre zwischen 1821 und 1840 gestaltete er 120 Parkanlagen, entweder durch Lieferung der Entwürfe oder direkt unter seiner Leitung. Die Besonderheit seiner Arbeit sind die vielfältigen Sichtachsen. Dieses Stielmittel wandte er auch im Park Sanssouci an. Viele seiner Werke stehen heute unter dem Schutz der Unesco (die „Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur“).

Lenné starb am 23. Januar 1866 in Potsdam. Er wurde auf dem Sello-Friedhof des Bornstedter Friedhofs beigesetzt. Er erhielt im Laufe seines Lebens und nach seinem Tod viele Ehrungen. Denkmäler wurden errichtet, Straßen und Schulen wurden nach ihm benannt und auch Parks tragen seinen Namen. In Potsdam gibt es zum Beispiel die Gesamtschule Peter Joseph Lenné, die Lennéstraße und er wurde zum Ehrenbürger von Potsdam ernannt.

Liste seiner Werke (Auswahl)

  • 1816 und 1828 - Änderungen Neuer Garten, Potsdam
  • 1816 bis etwa 1862 - Park Glienicke, Berlin
  • 1816–1834 - Pfaueninsel, Berlin
  • ab 1818 - Umgestaltung und Erweiterung des Parks Sanssouci,
  • 1821 - Gartenanlage Schloß Friedrichsfelde, heute Tierpark Berlin
  • 1821 – 1823 - Park des Schlosses Neuhardenberg
  • 1822 - Park Zwierzyniec, Złotów (Flatow in Pommern)
  • 1823 - Park des Schlosses Marquardt
  • 1825–1835 - Klosterbergegarten, Magdeburg
  • 1826/27 - Russische Kolonie „Alexandrowka“, Potsdam
  • 1827 - Nordpark (ehem. Friedhof), Magdeburg
  • 1828–1830 - Schlossgarten Caputh
  • 1829/30 - Herrenkrugpark (Teil der Elbaue), Magdeburg
  • 1830/31 und 1862 - Wilhelmplatz (heute Platz der Einheit), Potsdam
  • 1833–1842 - Zoologischer Garten, Berlin
  • 1833–1843 - Park Babelsberg, Potsdam
  • 1835–1845 - Lennépark Frankfurt (Oder)
  • 1836–1842 - Gartenanlagen am Berghang um Schloss Stolzenfels, Koblenz
  • ab 1840 - Wildpark, Potsdam
  • ab 1841 - Paradiesgarten am Park Sanssouci, Potsdam
  • 1841/42 - Ruinenberg, Potsdam
  • ab 1842 - Umgestaltung des Schlossgartens Brühl
  • ab 1842 - Parkanlage Sacrow, Potsdam
  • ab 1842 - Gestaltung der Bornstedter Feldflur, Potsdam
  • 1846/47 - Marlygarten, Potsdam
  • 1847–1863 - Pfingstberg, Potsdam
  • 1852/53 - Stadtpark und Kurgarten Aachen
  • 1856 - Kurpark Bad Homburg
  • 1856–1861 - Kaiserin-Augusta-Anlagen und Park des Kurfürstlichen Schlosses, Koblenz
  • 1857 - „Schillerpark“ (offizieller Name „Lenné-Anlage“), Leipzig
  • 1858 - Schlosspark Kamenz, Schlesien
  • 1858 - Johannapark, Leipzig
  • 1858 - Prinzengarten Schlosspark Ballenstedt
  • 1858–1860 - Parkanlage Schloß Lindstedt, Potsdam
  • 1863 - Klinikpark an der LWL-Klinik Lengerich
  • 1863 - Garten für die Flora (Botanischer Garten), Köln-Riehl


Weblinks

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